1. Einleitung
Wenn Ihr Checkmk Server einmal eingerichtet und konfiguriert ist, kommen über kurz oder lang Fragen auf: Geht das nicht schneller? Lässt sich das optimieren? Kann man das System sicherer machen?
Ein Ansatz zur Beantwortung dieser Fragen ist die Überprüfung und nachfolgende Optimierung der auf dem Checkmk-Server eingerichteten Instanz. Je performanter Ihr System ist, um so schneller und effektiver arbeitet es auch. Je verlässlicher Sie Ihre Instanz abgesichert haben, um so beruhigter können Sie damit arbeiten.
Checkmk analysiert schnell und übersichtlich die wesentlichen Parameter der aktuellen Instanz sowie eventuell vorhandener angebundener Instanzen, wenn es sich um ein verteiltes Monitoring handelt.
Die Hosts und Services innerhalb Ihrer Instanz(en) sind von dieser Prüfung nicht betroffen, sie werden in den Ansichten der Hosts und Services dargestellt. Die Ergebnisse der hier behandelten Checks für die Instanz werden auf der Seite Setup > Maintenance > Analyze configuration angezeigt.
Beim Aufruf von Analyze configuration wird stets der aktuelle Zustand aller Checks geprüft und angezeigt. Daher kann es nach dem Aufruf des Menüeintrags ein wenig dauern, bis die Seite mit den Ergebnissen angezeigt wird: |
Der obige Screenshot zeigt die Checks, die in Checkmk Raw für eine einzelne Instanz standardmäßig ausgeführt werden. Das ist aber nicht die ganze Wahrheit, denn es können durchaus mehr Checks angeboten werden. Welche das sind, hängt zum Beispiel davon ab, ob Sie Checkmk Raw oder eine der kommerziellen Editionen installiert haben, ob Ihre Instanz im verteilten Monitoring genutzt wird, ob eine bestimmte Regel eingerichtet ist, eine LDAP-Verbindung existiert, eine globale Einstellung gesetzt ist — oder sogar vom Wert einer Option in einer Regel. Welcher Check für Ihre Instanz relevant ist — darum kümmert sich Checkmk.
2. Die Anzeige interpretieren
Die analysierten Instanzdaten werden als Checks in verschiedene Kategorien unterteilt. Jeder Check hat eine farbige Zustandsanzeige. Folgende Zustände kann ein Check nach der Analyse haben:
Zustand | Farbe | Bedeutung |
---|---|---|
OK |
grün |
Der Check ist vollständig in Ordnung. Alle überprüften Werte werden als optimal eingestuft. |
WARN |
gelb |
Der Check ist prinzipiell in Ordnung, aber Checkmk hat Potential für Verbesserungen erkannt. |
CRIT |
rot |
Der Check hat kritische Werte erkannt. Diese sollten geprüft und gegebenenfalls behoben werden, um ein reibungsfreies Arbeiten von Checkmk zu gewährleisten. |
Betrachten wir den Check Backup configured in einem verteilten Monitoring mit zwei Instanzen:
Dieser Check ist im Zustand WARN, daher wird hinter dem WARN ein Knopf zur Quittierung angezeigt. Auch für Checks im Zustand CRIT wird dieser Knopf angezeigt. Durch die Quittierung verschwindet die gelbe bzw. rote Farbe des Zustands. Der Eintrag an sich bleibt erhalten, wird aber optisch dezenter. Ist der Check quittiert, so wechselt der Knopf zu . Mit diesem Knopf können Sie die Quittierung wieder aufheben.
Generell ist die Prüfung der Systemumgebung auf alle Parameter sinnvoll. Wollen Sie jedoch einzelne Checks nicht (erneut) durchführen lassen, können Sie durch Klick auf den zugehörigen Knopf jeden der Checks ausschalten. So schalten Sie zum Beispiel den Check Backup configured aus, wenn in Ihrem Unternehmen eine andere Lösung zur Backup-Erstellung genutzt wird.
3. Die Checks im Detail
Zu jedem Check erhalten Sie mit einem Klick auf den zugehörigen Knopf weitere Details zu den festgestellten Werten, eine Einschätzung des Status sowie Hinweise zur Optimierung.
Vieles lässt sich damit bereits verstehen und bearbeiten. Für die folgenden Themen bietet dieses Handbuch — aber auch andere Quellen — zusätzliche Informationen:
Kategorie | Check | Weiterführende Informationen |
---|---|---|
Connectivity |
Site connectivity |
Im verteilten Monitoring können Remote-Instanzen wegen instabiler oder langsamer Verbindungen möglicherweise nicht erreicht werden. |
Deprecations |
Deprecated HW/SW inventory plug-ins |
Im Werk #14084 finden Sie weitere Details und Informationen zur Migration von Plugins, die noch die alte API für die HW/SW-Inventur nutzen. |
Deprecated check plug-ins |
Im Handbuch finden Sie Artikel über die Entwicklung von Erweiterungen für Checkmk und das Schreiben von agentenbasierten Check-Plugins mit der in Version 2.0.0 eingeführten Check-API. Für die Migration alter Check-Plugins gibt es ausführliche Informationen in diesem Blog-Artikel. |
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Performance |
Check helper usage |
Hilfsprozesse für den Checkmk Micro Core (CMC) der kommerziellen Editionen. |
Checkmk checker count | ||
Checkmk checker usage | ||
Checkmk fetcher usage | ||
Checkmk helper usage | ||
Livestatus usage |
||
Persistent connections |
Persistente Verbindungen zwischen Zentral- und Remote-Instanzen im verteilten Monitoring. |
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Number of users |
||
Size of extensions |
Im verteilten Monitoring werden die Daten zwischen Zentral- und Remote-Instanzen eventuell deshalb langsam synchronisiert, weil die Synchronisation von Erweiterungen wie MKPs eingeschaltet ist. |
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Use Livestatus Proxy Daemon |
Der Livestatus-Proxy der kommerziellen Editionen für Verbindungen zwischen Zentral- und Remote-Instanzen im verteilten Monitoring. |
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Reliability |
Backups configured |
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Security |
Encrypt backups |
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Encrypt notification daemon communication |
Im Werk #13610 steht, wie Sie die Transportverschlüsselung des Notification Spooler |
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Livestatus encryption |
Livestatus verschlüsselt anbinden für Instanzen, die Livestatus über das Netzwerk (TCP) aktiviert haben. |
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Secure Agent Updater |
Automatische Updates einrichten in den kommerziellen Editionen. |
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Secure GUI (HTTP) |
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Secure LDAP |
LDAP mit SSL absichern für eingerichtete LDAP-Verbindungen |
Ergänzend finden Sie im Artikel Sicherheit (Security) einen Überblick über weitere sicherheitsrelevante Themen rund um Checkmk.