Checkmk
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1. Grundlegendes

Mit dem Simulationsmodus können Sie die generelle Funktionalität von Checkmk testen, ohne dass dabei Monitoring-Agenten auf Ziel-Hosts kontaktiert werden. Das kann z.B. von Vorteil sein, wenn Sie die Kopie einer Instanz updaten und starten möchten, um eine neue Version von Checkmk zu evaluieren. Konkret gelten in diesem Modus dann die folgenden Bedingungen:

  • Alle Service-Daten werden — sofern vorhanden — aus zwischengespeicherten Dateien bezogen und keine einzige Host-Anfrage geht über das Netzwerk. Ein Betrieb einer einzelnen Instanz ist somit sogar komplett ohne Netzwerkzugriff möglich. Sollte keine Cache-Datei für einen Host zur Verfügung stehen, gehen die betroffenen Services in den Status UNKNOWN.

  • Alle aktiven Netzwerkanfragen (Ping, HTTP, etc.) werden auf 127.0.0.1 „umgebogen“. Es werden also alle Hosts als UP betrachtet, sofern deren Status über Ping oder Smart Ping festgestellt wird. HTTP-Checks versuchen, den Monitoring-Server selbst zu kontaktieren — was natürlich zu unterschiedlichen Resultaten führen kann.

Alle anderen Dinge in der Instanz laufen ganz normal weiter:

  • Benachrichtigungen finden weiterhin statt! Schalten Sie am besten in Ihrer Testinstanz die Benachrichtigungen aus oder ändern Sie die Regeln so, dass nur Sie selbst alle Benachrichtigungen erhalten.

  • Benachrichtigungen und SNMP-Traps in der Event Console werden weiter verarbeitet.

  • Konfigurierte Backup-Aufträge werden zu ihrem definierten Zeitpunkt ausgeführt.

  • Hosts und Services auf anderen Instanzen werden in einer verteilten Umgebung weiterhin normal geprüft. Nur in einem verteilten Setup wird der Simulationsmodus an die anderen Remote-Instanzen weitergereicht.

  • Metriken bleiben auf dem letzten Wert stehen, werden aber auch weitergeschrieben.

Da im Simulationsmodus nur noch bereits vorhandene Daten benutzt werden, werden sich die Check-Resultate nicht mehr ändern. Services, die also Metriken zu ihrer Funktion benötigen, werden stale.

2. Aktivierung

Sie haben zwei Möglichkeiten, den Simulationsmodus zu einzurichten. Zum einen ist es möglich den Modus direkt im Setup anzuschalten. Sie finden die Option über Setup > General > Global settings > Execution of checks > Simulation mode:

omd basics simulation

Zum anderen können Sie den Simulationsmodus auch direkt in der Konfigurationsdatei aktivieren. Das ist sinnvoll, wenn Sie eine Kopie erstellt haben, und den Modus aktiveren wollen, bevor Sie die Instanz starten. In diesem Fall fügen Sie in der kopierten Instanz manuell in der Datei global.mk die entsprechende Zeile hinzu:

~/etc/check_mk/conf.d/wato/global.mk
simulation_mode = True

Achten Sie darauf, dass das True groß geschrieben ist. Um die Änderung wirksam zu machen, erzeugen Sie dann noch die Konfiguration für den Monitoring-Kern neu:

OMD[mysite]:~$ cmk -U
Generating configuration for core (type cmc)...
Starting full compilation for all hosts Creating global helper config...OK
 Creating cmc protobuf configuration...OK

Die Instanz kann nun gestartet werden, ohne dass echte Daten von den Hosts geholt werden:

OMD[mysite]:~$ omd start
Creating temporary filesystem /omd/sites/mysite/tmp...OK
Starting agent-receiver...OK
Starting mkeventd...OK
Starting liveproxyd...OK
Starting mknotifyd...OK
Starting rrdcached...OK
Starting cmc...OK
Starting apache...OK
Starting dcd...OK
Starting redis...OK
Initializing Crontab...OK

3. Dateien und Verzeichnisse

Pfad Bedeutung

~/etc/check_mk/conf.d/wato/global.mk

Hier wird unter anderem der Simulationsmodus aktiviert. Ist der Wert simulation_mode in dieser Datei nicht gesetzt, wird der Standardwert (off) benutzt.

~/tmp/check_mk/cache/

Hier befinden sich die zwischengespeicherten Agentendaten. Das Verzeichnis ist leer, wenn noch nie Agentendaten geholt wurden. Da sich zudem alle Dateien unterhalb von ~/tmp/ in einer RAM-Disk befinden, wird das Verzeichnis nach einem Neustart ebenfalls leer sein.

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